Liebe Mitglieder und Freunde des AKN,
Sechs Jahre sind nun seit der Vereinsgründung des AKN im Jahre 1995 vergangen, die zweite „Legislaturperiode" des Vorstandes ist beendet und es stehen Neuwahlen auf dem Programm der Mitgliederversammlung. Die meisten Mitglieder des Vorstandes stehen dabei wieder zur Verfügung. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen, Ihr |
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AKN-Splitter - Wichtiges, kurz berichtet
Spenden an den AKN Finanzielle Hilfe tut (uns) wahrlich gut ! Viele, viele Projekte können wir zwar mit unserem Willen und gut gepaarter, vielarmiger Muskelkraft verwirklichen, aber viele – für unsere Möglichkeiten leider immer noch zu viele – sind nur mit dem Einsatz finanzieller Mittel zu bewerkstelligen. Die beste Sicherung von wertvollen Lebensräumen für Pflanzen und Tiere ist nun einmal der Kauf solcher Flächen, die nächstbeste die langfristige Pacht. Für so manches Projekt auf gesicherten Flächen braucht es zudem Maschineneinsatz, wie etwa bei der Entschlammung von Tümpeln, Weihern und Teichen. Auch das kostet Geld. Hochsaison für Lurche !! Am Krötenzaun in Holm tobt – im wahrsten Sinne des Wortes – das Leben! Innerhalb von nur drei Nächten (9.-11. März) konnten etwa 4000 (in Worten: viertausend !!) Molche, Kröten und Frösche am Zaun in Empfang genommen und über die Straße befördert werden – ein absoluter Kreis-, wenn nicht Weltrekord ... Allein in der Nacht von Samstag auf Sonntag hatten sich 1700 Tiere auf den Weg zu ihren Laichgewässern begeben – ein faszinierendes Erlebnis und ein schöner Erfolg für die Amphibienschützer. Am Samstagabend war zudem noch ein Reporter der Harburger Anzeigen und Nachrichten vor Ort, der z.T. fast halbvolle Fangeimer bestaunen konnte und der ausführlich darüber berichtet hat. Corrigenda Auch wenn es vielleicht nicht jedem/r sofort aufgefallen sein mag: das Foto in dem Artikel über den Ameisenlöwen im letzten Mitteilungsheft (Nr. 12, 2/2000) zeigt wohl eine ausgewachsene Ameisenjungfer, aber eine Mittelmeerart. Hamstermarkt - Helfer gesucht! Exkursionen 2001 |
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Der Kuckuck und seine Wirtsvögel in der SG Tostedt
Sein Leben vollzieht sich bei aller hörbaren Präsenz im Verborgenen Frühestens um den 27.4., kann man bei normalem Witterungsverlauf in unseren Breiten die ersten Kuckucke rufen hören. Und wer lässt sich davon nicht einfangen, berühren ! ! Der Kuckuck ist ein volkstümlicher Vogel. Seine Rufe waren früher das Signal, die Schinken aus dem Rauch zu holen, um sie anzuschneiden. Jedermann "kennt" ihn, lauscht erfreut seinem Ruf, der den Frühling irgendwie glaubhafter, verlässlicher und fröhlicher macht. Doch dieser Bote des Wonnemonats sorgt bei vielen auch für zwiespältige Gefühle und manch einer verweist auch schnell missbilligend auf seine "Unart", seine Eier in fremden Nestern ausbrüten zu lassen und darauf, dass er als Jungvogel dann gar die Eier bzw. die hilflosen Jungen seiner Wirtsvögel aus dem Neste schmeißt - "brutal" ist dann oft das betonte Wort. Als klassischer Zugvogel, als echter Weitstreckenzieher, der den Winter im mittleren und südlichen Afrika verbringt, gehört der Kuckuck zu den Vögeln, die bei uns nur sehr kurz verweilen: Mai, Juni, Juli, schon ab Mitte August geht die Reise wieder südwärts. Eine alte Regel zeigt sich hier: Zugvögel, die früh im Jahr kommen (wie Star und Feldlerche z.B.), bleiben auch lange in den Herbst hinein bei uns, solche, die sehr spät im Frühjahr bei uns eintreffen, später noch als der Kuckuck (wie z.B. Neuntöter und Pirol), verlassen uns noch zeitiger als dieser unstete Geselle. Ein angeborener Rhythmus im Verein mit relativ stabilen Zeitgebern wie Tageslänge und natürlich auch aktuelle Schlechtwetterphasen bestimmen das komplexe Zugverhalten der Vögel. Kuckucke ziehen einzeln. Die sich erstmals auf die lange Reise machenden Jungvögel finden (ohne je Kontakt zu ihren Eltern gehabt zu haben!) Zugroute und Winterquartier. Zurück zum Kuckuck. Einmal angekommen bei uns Ende April, Anfang Mai, geht er sofort "zur Sache". Unser Kuckuck, den wir hier einmal in seinem Verhalten und Lebensweg verfolgen wollen, stammt aus dem Nest eines Teichrohrsängers, der ihn im Frühjahr 1999 an den Holmer Teichen in seinem Nest im schwankenden Schilf aufgezogen hat. Ich deutete schon an: es muss dem Kuckucksweibchen (durch Beobachtung des Wirtsnestes aus sicherer Entfernung) gelingen, sein Ei unbemerkt von den Wirtsvögeln in ihrem Nest unterzubringen, bevor das Teichrohrsängerpaar fest auf den eigenen Eiern brütet. Das ge-schieht in der Regel mit dem vorletzten eigenen gelegten Ei. Nur wenige Sekunden dauert die Ablage des Eies, direkt aus der Kloake in das Wirtsnest, wobei das Kuckucksweibchen beim Verlassen des Nestes meistens ein Wirtsei im Schnabel mitnimmt und kurz danach ganz verschlingt. Die Bebrütungsdauer des Kuckuckseies beträgt ca. 12 Tage, also 1-2 Tage weniger als die der Wirtsvögel. So schlüpft der Jungkuckuck fast stets vor den Wirtsvogeljungen, erstaunlich, ist das Kuckucksei doch deutlich größer und dickschaliger als die Eier der Wirtsvögel. Nicht "Brutalität", bewusstes grausames Verhalten, kennzeichnet also den (Jung-)Kuckuck, sondern ein im Laufe von Jahrtausenden entwickeltes Muster hochgradig erfolgreicher angeborener Verhaltensweisen. Sie haben sich in Auseinandersetzung mit den Wirtsvögeln durchgesetzt, die ja auch" ihre Chance haben zu verweigern". Ihr Bestand ist durch den Brutschmarotzer Kuckuck nicht gefährdet. Maximal 1-3% einer lokalen Wirtsvogelpopulation erhalten das "Gastgeschenk" eines Kuckuckseies, meistens liegt die Quote sogar deutlich unter 1% ! Kommen die Altvögel unseres Teichrohrsänges darüber her, dass gerade eines ihrer Eier oder gar eben geschlüpften Jungen über den Nestrand geschoben wird, so nehmen sie ersichtlich nicht von diesem dramatischen Geschehen Notiz; sie schleppen Futter herbei, angetrieben durch den eigenen nach der Brutphase starken Fütterungstrieb und pausenlos stimuliert durch den aufgesperrten rotgefärbten Rachen des noch nackten und blinden Jungkuckucks. So wächst sein Vorsprung im wahrsten Sinne des Wortes zusehends. Schon bald kommt zu dem auffälligen Sperrrachen noch ein ständiger schwirrender Bettellaut des Jungkuckucks hinzu, der sogar andere fütterungsaktive Singvögel der Umgebung gelegentlich an das Teichrohrsängernest lockt, wie ich es einmal von einer Goldammer, ein andermal von einem Baumpieper bei einer Dorngrasmücke mit Jungkuckuck erlebt habe. Noch einiges zu den verschiedenen Wirtsvögeln. Ich habe Jungkuckucke bisher gefunden in Nestern von Teichrohrsänger (6x), Sumpfrohrsänger (1x), Gartengrasmücke (1x), Dorngrasmücke (1x), Gartenrotschwanz (2x), Bachstelze (3x) und Bluthänfling (1x). Die Liste der Wirtsvögel hier bei uns ist aber natürlich viel länger. So gehören mit Sicherheit noch dazu Neuntöter, Rotkehlchen, Zaunkönig, auch unsere Laubsängerarten Fitis, Zilzalp, Waldlaubsänger u.a. 1966 haben Freunde und ich in einem Wiesenschuppen bei Ottermoor zeitgleich 2 Bachstelzennester gefunden, das eine bereits mit geschlüpftem Jungkuckuck, das andere (am entgegengesetzten Giebel), mit einem Kuckucksei, das neben 3 Bachstelzeiern noch bebrütet wurde. Beide Jungkuckucke wurden flügge und wurden noch drei Wochen nach dem Ausfliegen in der weiteren Umgebung durch die Bachstelzen anhaltend gefüttert. Der hohe, sirrende Lockruf war immer zu hören, man brauchte ihm nur vorsichtig zu folgen. Der Kuckucksfund im Bluthänflingnest war ein Fast-Totfund, denn dieser Jungkuckuck hatte die falschen Eltern, fast ausnahmslose Körnerfresser, auch bei der Jungenaufzucht, so dass der Insektenfresser Kuckuck mit dieser (wenn auch kropfgeweichten) Nahrung nichts anfangen konnte. Speiseröhre und Schlund waren voll gestopft mit aufgeweichter Körnernahrung, der vielleicht 2 Tage alte Jungkuckuck nur noch zu schwachen Bewegungen in der Lage, das traurige Ende war abzusehen. Solche "Fehlablagen" von Eiern durch ein Kuckucksweibchen kommen sicherlich häufiger vor als es durch Beobachtungen belegbar ist. In der Fachliteratur finden sich zahlreiche Angaben über Eifunde bei ungewöhnlichen und zugleich untauglichen Wirtsvögeln, so beim Grünspecht, Turmfalken, Zwergtaucher, bei Tauben u.a. Die Tatsache aber, dass eine ziemlich sicher funktionierende Wirtselternprägung das spätere legefähige Kuckuckusweibchen auf eben solche Wirtsvögel steuert, denen es selbst seine erfolgreiche Aufzucht verdankt, macht Fehlablagen wohl doch eher zu wirklichen Ausnahmen. Bekannt geworden sind auch Fälle ganz anderer Art von Fehlablage: Bei Gartenrotschwänzchen z.B., die ja als Höhlen- und Halbhöhlenbrüter auch an unseren Gebäuden bekannt sind, aber auch gelegentlich in Spechthöhlen brüten, hat man in wenigen Einzelfällen skelettierte ausgewachsene Jungkuckucke in Höhlen gefunden, deren Einflugloch zwar ausreichte, das Ei (mit dem Schnabel ?) hinein zu praktizieren, dem mächtig heranwachsenden Jungkuckuck aber dann später das Ausfliegen verwehrte. Die größte Populationsdichte des Kuckucks finden wir bei uns in offenen bis halboffenen Wiesen- und Moorlandschaften mit vielen Gehölzinseln und Gebüschen. In weitgehend ausgeräumten Feldfluren und im Inneren großer zusammenhängender Wälder ist der Kuckuck eher selten oder fehlt sogar ganz. Hier fehlen eben auch ausreichend große Besiedlungszahlen seiner Hauptwirtsvögel. Neben seinem bekannten "Namensruf" kann der Kenner durchaus noch weitere auffallende Rufe des Kuckucks unterscheiden. So lässt das Weibchen in höchster Erregung zur Balz in der Nähe des Männchens oft ein lautes, gelegentlich glucksendes Trillern hören und das Männchen überrascht den stillen Beobachter in ähnlicher Situation mit einem "lachend-fauchenden hachachach–Laut". Es ist in der Zeit der heftigsten Balz Mitte Mai, dass sich der Kuckuck am häufigsten über freiem Gelände zeigt. In tiefem, fast ein wenig schwerfälligem Flug mit schnellen Flügelschlägen, in der Silhouette einem kleinen Greifvogel nicht unähnlich mit dem langen Schwanz, verfolgen sich die Vögel von Gebüsch- oder Baumgruppe zu Baumgruppe und überqueren dann auch schon mal größere freie Flächen. Dann kann man mit etwas Glück auch einmal in aller Ruhe diesen eichelhähergroßen Vogel frei auf einem Zaunpfahl sitzen sehen, mit fast waagerechtem Rücken, auf kurzen, schwachen Beinen und mit leicht herabhängenden Flügeln. Der Insektenfresser Kuckuck, der nicht zu den Singvögeln gehört, sondern eine eigene Gruppe bildet, spielt eine wichtige Rolle in seiner Lebensgemeinschaft. Er ist als ausgewachsener Vogel gleichsam ein Nahrungsspezialist mit einer Vorliebe für stark behaarte Schmetterlingsraupen, die sonst von allen anderen Insektenfressern gemieden werden. Durch heftiges Hin- und Herschleudern der Raupen mit dem Schnabel befördert er den meist bitter schmeckenden Darminhalt dieser Pflanzenfresser aus dem Körper seiner Beute, ehe er sie unzerkleinert hinunterschlingt. Er ist - wie schon angedeutet - nicht "verantwortlich" für den Rückgang einiger seiner zahlreichen Wirtsvögel wie Neuntöter, Gartenrotschwanz und Teichrohrsänger. Wir sind es, die Feldgehölze beseitigen, Grabenränder von ihrem Gehölzaufwuchs befreien und jahrzehntelang lockere, verbuschte Wald- und Moorränder sowie Flurstücksgrenzen zu messerscharfen aufwuchsarmen Trennlinien zwischen den intensiven Acker- und Grünlandflächen gemacht haben. Neuntöter, Grasmücken, Sumpfrohrsänger und viele andere haben das Nachsehen - und mit ihnen natürlich auch der Kuckuck. Aber noch ruft er ja bei uns ! In den Mooren unserer näheren und weiteren Umgebung geht es ihm gut, viele Grünlandareale und kleinräumige Landschaftsteile zwischen Seeve und Oste, Este und Wümme sind gut besetzt mit diesem einzelgängerischen Frühlingskünder. Und an und in unseren inzwischen gut entwickelten Benjes-Hecken in fast allen Bereichen der Samtgemeinde habe ich ihn auch oft schon beobachten können. |
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Not macht erfinderisch: schwierige Fütterung eines flüggen Jungkuckucks durch eine Bachstelze |
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Dorngrasmücke füttert fast flüggen Jungkuckuck |
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Kuckucksei im Teichrohrsängernest |
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Jungkuckuck (ca. 2 Tage alt) im Teichrohrsängernest |
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Jungkuckuck befördert Bachstelzenei über den Nestrand |
Ein Badepark für Tostedt
Der gewählte Standort ist nicht unproblematisch |
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Seit geraumer Zeit finden in Tostedt Diskussionen über die Errichtung eines Badeparks statt. Im Rahmen der Kommunalen Agenda 21 hatten sich in Tostedt verschiedene Arbeitsgruppen gebildet, u.a. eine Gruppe "Badepark für Tostedt". Die Gruppe hat inzwischen umfangreiche Vorarbeiten geleistet: bestehende Badeparks besichtigt, einen Standort gesucht und zusammen mit der Verwaltung ein Grundstück gefunden. Es existieren bereits Teilplanungen über die Größe der Anlage, die Gestaltung des Geländes und die Verwirklichung verschiedener Einrichtungen für Sport und Freizeit. Hierzu wurden auch die Schulen und Vereine mit einbezogen. Das fertige Grundkonzept wurde der Verwaltung und dem Fachausschuss der Samtgemeinde vorgestellt. Der AKN, der auf den letzten Sitzungen der Badepark-Gruppe sowie den Sitzungen in den Fachausschüssen anwesend war, möchte aus der Sicht des Naturschutzes zu der beabsichtigten Badepark-Anlage folgendes feststellen. 1. Grundsätzlich hält der AKN einen Badepark für eine interessante, weil ökologisch sinnvolle Alternative zu einem Freibad. Idee eines Badeparks ist die Verknüpfung von Freizeitaktivitäten mit einer ökologisch vernünftigen Gestaltung der Anlage. Im einzelnen bedeutet dies, dass anstelle eines "Betonbeckens" ein Folienteich angelegt wird mit Flachwasserzonen, tieferen Bereichen, Schwimmbahnen usw., d.h. es wird - einem natürlichen Weiher nachempfunden - eine künstliche Teichanlage erstellt. 2. Ein weiterer Vorteil kann die Bereicherung der Natur durch naturähnliche Feuchtbiotope, wie sie im Regenerationsbecken angelegt sind, sein. Dieser Vorteil muss allerdings mit den Eingriffen in die Natur, die Versiegelung von Flächen, Störung der natürlichen Wasserverhältnisse und Belastungen durch den Betrieb abgewogen werden, d.h. hierbei ist der konkrete Standort von Bedeutung. 3. Als möglicher Standort, der inzwischen auch beplant wird, wurde eine Fläche am Bosteler Berg (s. Karte) ausgewählt. Diesen von der Verwaltung und der Agenda-Gruppe gewählten Standort hält der AKN allerdings für nicht unproblematisch, und dies aus verschiedenen Gründen: 4. Das angesprochene „Landschaftsareal Oste-Quellgebiet" wurde seinerzeit auf der Grundlage der Biotopkartierung des AKN in den F-Plan aufgenommen. Die Darstellung dort ist sicher nicht parzellenscharf gemeint, umschließt aber insgesamt den sensiblen Quellbereich der Oste inklusive einiger Randbereiche. Jeder Einschnitt in diese Bereiche führt zu einer Verminderung der Qualität des Areals und damit auch seiner Schutzfunktion. Dies muss man insbesondere vor dem Hintergrund der Seltenheit und Gefährdung naturnaher Quellbereiche sehen, die deswegen in Niedersachsen höchste Schutzpriorität besitzen. 5. Der gewählte Standort ist für den AKN daher nur unter zwei Bedingungen akzeptabel: 6. Es ist unseres Erachtens noch ein weiterer wichtiger, bisher kaum ernsthaft erörterter Aspekt zu diskutieren. Das landschaftlich und ökologisch besonders wertvolle Gebiet beidseitig des reizvollen Weges vom Bosteler Berg hinunter Richtung Ostequellgebiet gehört schon unmittelbar zu den Natur- und Ruheräumen mit hoher Funktion für die stille Naherholung in unmittelbarer Ortsrandlage. Der Betrieb des Badeparkes und die mögliche Ansiedlung weiterer Einrichtungen hier würden nicht nur die Einstiegszone in diesen Naturraum erheblich beunruhigen und verlärmen, sondern wohl auch weit in die Landschaft ausstrahlen durch intensive Frequentierung der Wege. 7. Der AKN lehnt daher eine von einigen Ratsmitgliedern im UBPA vorgebrachte Option zur Vergrößerung der Anlage zu einer Badeanstalt mit Hallen- und/oder Freibad oder gar zu einem Schulzentrum ab. Die mit einer solchen Einrichtung verbundenen Emissionen und anderen Belastungen ständen völlig im Widerspruch zu dem „Landschaftsareal Oste-Quellgebiet", d.h. zu einer "Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft". 8. Der AKN kritisiert die unprofessionelle Vorgehensweise der Verwaltung bei der Suche nach einem geeigneten Standort. Bei einem Projekt dieser Größe hätte die Auswahl mehrerer Alternativstandorte und deren Prüfung auf eine mögliche Eignung unter stadtplanerischen, bau- und verkehrstechnischen, ökologischen, natur- und emissionschützerischen Gesichtspunkten vor der Festlegung auf einen Standort erfolgen müssen. So wäre auch zu vermeiden, dass Arbeit, Zeit und Geld für die Planung am u.U. ungeeigneten Standort verschwendet wird, denn bisher ist die Unbedenklichkeit und damit die Verwirklichung der Anlage am Bosteler Berg wegen des Fehlens des hydro-geolo-gischen Gutachtens keineswegs sicher. |
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§ 29-Verbände beim Landkreis
Zum Erhalt, zur Verbesserung der ökologischen Infrastruktur geschieht wenig Gleich dreimal waren Vertreter der § 29-Verbände in den letzten Monaten beim Landkreis. Bei den ersten Treffen im Dezember 2000 und Januar 2001 ging es in Gesprächen mit Herrn Hesemann und einigen seiner Abteilungsleiter um den Wirkungskreis und –grad des Kreisnaturschutzbeauftragten, um den Naturschutz in den Gemeinden und um den Fließgewässerschutz Die Größe des Landkreises und die Fülle der Probleme und Themen können von einem Naturschutzbeauftragten nicht abgedeckt werden. So kommt es zu Unzufriedenheiten auf allen Seiten, auch auf Seiten des derzeitigen Naturschutzbeauftragten, Herrn Friedrichs, der allen Beteiligten sehr präzise Klagen über Arbeitsfülle, mangelnde Kooperation in den Gemeinden und über die geringen Erfolge seiner Bemühungen vorlegte. Ein zweites Thema war dem Naturschutz in den Gemeinden gewidmet. Hier wurde deutlich gemacht, daß aktive, initiativ von den politischen und Verwaltungsgremien der Gemeinden ausgehende Natur- und Landschaftsschutzprojekte die wirkliche Ausnahme darstellen. Generell sind die Gemeinden mit Problemen der verkehrlichen und baulichen Infrastruktur beschäftigt, zum Erhalt, zur Verbesserung der ökologischen Infrastruktur geschieht wenig – in vielen Bereichen gar nichts. Dabei haben die Gemeinden hier durchaus einen gesetzlichen Auftrag für ihr Hoheitsgebiet. Drei wichtige Ergebnisse wurden dann mit Herrn Hesemann beim zweiten Treffen verabredet:
Dieses Treffen hat inzwischen stattgefunden. 4 Vertreter der Verbände (Herr O. Hammermeister, Landessportfischerverband, Herr B. Wenzel, Naturfreunde Nordheide, Herr R. Carstens, Nabu Buchholz und R. Kempe, BUND und AKN) und der Kreisnaturschutzbeauftragte des Landkreises, Herr Friedrichs, erhielten in sehr strikt bemessener Zeit Gelegenheit, zu den Samtgemeinde- und Stadtdirektoren des Landkreises zu sprechen. Die anschließende Diskussion war nur sehr kurz. (Die turnusmäßige Sitzung der Gemeindedirektoren mit der Kreisverwaltung hatte nachfolgend noch eine umfangreiche Tagesordnung abzuhandeln). Dennoch konnten wir dem Echo auf unsere Ausführungen entnehmen, dass die von uns und dem Kreisnaturschutzbeauftragten formulierten Problemfelder von den Anwesenden durchaus ähnlich gesehen werden, oft natürlich eingebettet in ein etwas anderes Korsett von Sachzwängen, Vorgaben, Zuständigkeiten. Fazit: Wir – die Verbände – sollten durchaus auf die jeweiligen Verwaltungen in unserem Wirkungsbereich zugehen, uns bei der anstehenden Novellierung des Raumordnungsprogramms nachdrücklich einbringen und – als Adressaten unserer Vorstellung über die Naturschutzarbeit in den Gemeinden – natürlich die politischen Gremien mit einbeziehen, die schließlich auf wesentlichen Feldern die Entscheidungen treffen. Unsere Anliegen hatten wir in einem Merkblatt (als "Erinnerungspapier") für die Gemeindedirektoren zusammengefasst (s.u.). |
Gesprächsthemen: Landnahme durch die Landwirtschaft sowie Ablagerungen von landwirtschaftlichen Abfällen |
Gesprächsthema: Fließgewässerunterhaltung, hier die zu einem Kanal verkommene Oste
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Natur- und Landschaftsschutz in den Gemeinden Die anerkannten Naturschutzverbände und die örtlich aktiven Naturschutzgruppen und –vereine des Landkreises sehen großen Gesprächs- und Handlungsbedarf hinsichtlich der aktiven Rolle der Gemeinden bei der Sicherung, Pflege und Entwicklung der landschaftlichen und im weitesten Sinne ökologisch wichtigen Ressourcen vor Ort. Sie sehen sich in ihrer Auffassung vom derzeitigen Kreisnaturschutzbeauftragten des Landkreises, Herrn W. Friedrichs, intensiv bestätigt. Themen für zukünftige Gespräche und Felder für zukunftsweisendes Handeln im Sinne einer aktiven naturerhaltenden und –schonenden Konzeption und Praxis in den Gemeinden sind aus unserer Sicht u.a. folgende:
Ihre Ansprechpartner bzw. Vermittler für zukünftige Gespräche
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Wahlgeschenk für Jäger |
Fachwissen als Grundlage für Entscheidungen ist zur Zeit nicht gefragt
Als ich Mitte März die Berichte über die Novellierung des Nds. Jagdgesetzes im Wochenblatt und in den HAN las, war ich erschüttert. Ich musste zur Kenntnis nehmen, dass der Niedersächsische Landtag mit den Stimmen von CDU und SPD den Abschuss von Rabenvögeln wieder zulässt; mit anderen Worten: In Niedersachsen dürfen Jäger künftig wieder Eichelhäher, Elstern und Krähen „bejagen". Während diese Entscheidung von der Jägerschaft allgemein begrüßt wird, kritisieren die Naturschutzverbände das neue Gesetz. Die Landtagswahl steht vor der Tür und es zeigt sich wieder einmal, dass Lobbyisten und Stammtische an Einfluss gewinnen. Fachwissen als Grundlage für Entscheidungen ist zur Zeit nicht gefragt. Kennen die Landtagsabgeordneten eigentlich die Informationen des Niedersächsischen Landesamtes für Ökologie nicht? Es gibt da noch gar nicht alte, ausgezeichnete Schriften, die den Sachstand darstellen. In der Ökologie ist mit Abschießen noch nie etwas zu regeln gewesen, schon gar nicht, wenn die Ursachen für ein vermeintliches Problem ganz woanders liegen. Aber zur Zeit zählt nur die Frage: „Wie komme ich als Vertreter einer Partei an Wählerstimmen?", und dabei sind die ca. 60000 niedersächsischen Jäger ein wichtiger Faktor. In den Gemeinden für Heckenpflanzungen, für die Erhaltung bzw. Schaffung von Wegerandstreifen zu sorgen, in Landkreisen geltendes Bau-, Wasser- und Naturschutzrecht umzusetzen, in Bezirksregierungen leitende Personen dazu zu bringen, geltendes Recht anzuwenden und nicht „Freundschaftsdienste" zu leisten gegen das Gemeinwohl, das sind offenbar zu hohe Forderungen an Politik und Verwaltungen. P.S.: Der AKN wird sich in einer der nächsten Ausgaben seiner Mitteilungen ausführlich, sachlich und fundiert mit der „Rabenvogel-Problematik" auseinandersetzen! |
Junge Rabenkrähen - zukünftig ohne große Überlebenschancen |
Buchbesprechung
In einem Bächlein helle . . .
Ludwig Tent genießt nicht nur in seinem Wohnort Tostedt einen hervorragenden Ruf als Kenner der heimischen Fließgewässer, als Fachmann für Fragen der schonenden Gewässerunterhaltung und als Naturschützer, der sich aktiv für die Regenerierung und Renaturierung der norddeutschen Bäche einsetzt. Durch seine vielfältigen Tätigkeiten ist der gelernte Hydrobiologe weit über die Grenzen Norddeutschlands hinaus bekannt: Er ist Leiter der Abteilung für Umweltschutz im Bezirksamt Hamburg-Wandsbek, Lehrbeauftragter an der TU Harburg im Arbeitsbereich Bauingenieurwesen und Umwelttechnik und seit einigen Jahren auch Projektleiter der Edmund Siemers-Stiftung im Projekt Este-Wümme. Seine langjährige Erfahrung mit den Tieflandgewässern, aber auch mit den Nutzern der Bäche, den Grundbesitzern, Landwirten, Anglern, den Unterhaltungsverbänden sowie mit den Behörden hat der Gewässerbiologe jetzt verarbeitet in dem neuen Buch "Lebendige Bäche und Flüsse", das aus dem Dänischen übersetzt, überarbeitet und auf die deutschen Verhältnisse angepasst wurde. Gerade die für die Fließgewässer Verantwortlichen sowie deren Nutzer finden hier viele Hinweise und Handlungsanweisungen. Das Buch gehört daher unbedingt in die Hand der Unterhaltungsverbände, der Wasserbehörden, Grundbesitzer und Landwirte, und es bleibt zu hoffen, dass diese Kenntnis von dessen wertvollem Inhalt nehmen. Für Naturschützer stellt es eine wahre Fundgrube für Argumentationshilfen und Anregungen für die praktische Arbeit dar (allerdings vermisse ich ein Stichwortverzeichnis, das das Nachschlagen einzelner Sachverhalte erleichtern würde) und auch Lehrer, die Kindern einen Zugang zur Natur vermitteln wollen, werden davon profitieren. Für gemeinnützige Vereine und Verbände ist ein Direktbezug ab 20 Exemplare zum Herstellungspreis von ca. 10 DM/Stück möglich, im Internet gibt es Informationen unter www.bod.de/autoren/tent_ludwig.html. |
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Buchbesprechung
Die Viecher der norddeutschen Bäche
Während das vorher besprochene Buch schwerpunktmäßig die Gewässerstrukturen zum Inhalt hat, haben wir hier eine Veröffentlichung vorliegen, die in hervorragender Weise die biologische Untersuchung eines Baches durch die Bestimmung der größeren wirbellosen Bewohner ermöglicht. Wenn man am Ufer stehend in einen Bach schaut, so ist man versucht zu meinen, dass dort kaum etwas lebt, denn außer vielleicht einer Forelle, die vorbei huscht, wird man nichts entdecken. Wer aber jemals in einem Bach nach den dort lebenden Kleintieren gesucht hat, ist fasziniert von der überraschenden Vielfalt und dem Reichtum an versteckt im Bach lebenden Bewohnern. In einem einigermaßen intakten Gewässer finden sich Bachflohkrebse und Wasserasseln, Strudelwürmer und Egel, Muscheln und Schnecken, Wasserwanzen und Käfer sowie eine ganze Reihe von Insektenlarven (Larven von Steinfliegen, Eintagsfliegen, Köcherfliegen, Libellen, Mücken und Fliegen). Interessant und bedeutsam ist zudem die Tatsache, dass das Auftreten bestimmter Tiere und die Zusammensetzung der Lebensgemeinschaft in einem Bach Rückschlüsse auf den Zustand und die Qualität des Gewässers ermöglichen. Viele Kleintiere eignen sich aufgrund ihrer Lebensraumansprüche als Indikatoren für die Gewässergüte. Daher ist es in vielerlei Hinsicht bedeutsam, die Wasserbewohner bestimmen zu können. Das Buch "Gewässerfauna des norddeutschen Tieflandes" ist ein Bestimmungbuch für aquatische Wirbellose ab einer Größe von ca. 1 mm. Es wendet sich nicht nur an Fachleute, sondern auch an interessierte Laien, die aufgrund beruflicher Tätigkeiten (z.B. in Behörden, die sich mit Gewässern und deren Schutz beschäftigen) oder privaten Engagements (ehrenamtlicher Naturschutz, Naturfreunde, Bachpaten, Angler usw.) die Natur beobachten, nutzen und bewerten. Darüber hinaus stellt es eine Bereicherung des Biologie-Unterrichts an Schulen und des Studiums diverser Fachrichtungen in den ersten Semestern dar. Das Autorenteam um den Handeloher Biologen Vilmut Brock hat bei der Erstellung dieses Bestimmungsbuches auf einen großen und fundierten Erfahrungsschatz im wissenschaftlichen Umgang mit Gewässern zurückgreifen können. Die drei Biologen arbeiten bereits seit über 20 Jahren über Fließgewässer und deren Bewohner, besitzen fundierte Kenntnisse insbesondere über Insekten und haben gutachterlich für die verschiedensten Institutionen und Behörden gearbeitet. Im Jahre 1987 haben sie die "Biologisch-landschaftsökologische Arbeitsgemeinschaft - biola" begründet und sind Gründungsmitglied im Verband selbständiger Ökologen e.V. (VSÖ). Ihre gutachterliche Tätigkeit erstreckt sich u.a. auf Biotopkartierungen, Pflege- und Entwicklungspläne sowie Umweltverträglichkeitsuntersuchungen, aber auch auf Grundlagenerhebungen und wissenschaftliche Begleituntersuchungen. Der AKN kann sich darüber freuen, mit Vilmut Brock einen dieser Experten in seinen Reihen zu haben. Fazit: Dieses Buch ist eine Bereicherung der Bestimmungsliteratur über Gewässer, indem es die Lücke zwischen der schwierigen Spezialliteratur und der häufig sehr oberflächlichen Literatur für Laien schließt. Es gehört unbedingt in die Hand der Vertreter der Naturschutz- und Wasserbehörden, der Naturschützer, von Anglern, Lehrern und anderen interessierten Laien. Informationen über die Arbeit der Autoren gibt es im Internet unter: www.biola.de. |
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Bildtafel über Eintagsfliegenlarven |
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Das Logo von biola mit der Köcherfliege Limnephilus lunatus |
Entlastung des Vorstandes – ein Konzept muss her und dann langsam wachsen
– vielleicht so etwas wie eine kleine "Patenschaft" Stellen Sie sich vor: da liegen – verstreut in unserer Samtgemeinde, zwischen Seeve und Wümme, Este und Oste, zwischen Töste und Aue (bei Heidenau) - rund 40 Flächen, z.T. auch größere schutzwürdige Areale. Einige gehören dem AKN, andere sind von uns gepachtet, um sie zu einer naturverträglichen Entwicklung zu bringen, für wieder andere haben wir Betreuungsaufgaben übernommen, vom Landkreis, von einer unserer Gliedgemeinden, vom Verein Naturschutzpark. 3-4x im Jahr müssen wir diese Flächen in Augenschein nehmen, kontrollieren, "nach dem Rechten" sehen. Was da jeweils kontrolliert werden muss, unterscheidet sich oft von Fläche zu Fläche. Bei einer gepachteten Wiese, die nicht gemäht werden soll, geht es z.B. um die Beobachtung aufkommender Gehölze, die dann rechtzeitig beseitigt werden müssen. Bei einer anderen Fläche (einer Pachtweide) geht es z.B. um die Standfestigkeit des Zaunes, um die Höhe des Grases unter dem Elektrozaun. Bei einer dritten Fläche sind mehrere Grabenverschlüsse von uns gebaut worden, um das Wasser zurückzuhalten. Ihr Zustand, dazu der Wasserstand in den Gräben, muss mehrmals im Jahr kontrolliert werden. Darüber hinaus freuen wir uns über jeden und jede, die, ganz nach dem eigenen Vermögen und zum eigenen Vergnügen, zusätzliche Beobachtungen über Pflanzen und Tiere auf und in der Nähe der Fläche machen kann und diese auch aufschreibt. Also noch einmal: Helft uns, diese wichtigen Aufgaben – auf viele Schultern verteilt – dauerhaft leisten zu können. Ein wichtiger Teil unserer Arbeit hängt in seinem Erfolg von Eurer/Ihrer Mitarbeit ab. Wir 5 vom Vorstand können das – neben all‘ den anderen Arbeiten – nicht leisten. Es geht um 3-4malige Kontrollen der einzelnen Fläche im Jahr. Das ist die Arbeit – nicht die Reparatur eines Zaunes oder das Mähen des Grases unter dem Elektrozaun oder gar die Verstärkung eines Dammes zur Wasserrückhaltung. Das machen dann andere, kleine Arbeitsgruppen, bei denen man sich natürlich einbringen kann, aber nicht einbringen muss ! Wie gesagt, es geht um 30-40 Flächen im Raume Handeloh, Kakenstorf, Welle, Tostedt, Todtglüsingen, Otter, Dreihausen, Wistedt, Königsmoor, Heidenau, Dohren. Wer will, findet mit Sicherheit ein Betätigungsfeld vor oder nahe der eigenen Haustür – vielleicht so etwas wie eine kleine "Patenschaft". Schön wär’s und absolut notwendig für die Arbeit unseres Vereins ! |
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Betrachtungen über den Stechginster (Ulex europaeus) |
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Was da am Fahrbahnrand der Weller Strasse ausgangs Tostedts in den Wintermonaten an Sträuchern schön goldgelb blüht, ist Ulex europaeus, der Stechginster, ein selten gewordenes Gewächs. In der Roten Liste der Gefäßpflanzen Niedersachsens ist er eingestuft in Kategorie 2 (Sippe stark gefährdet). Dieser ausdauernde, sehr dornig-stachelige bis zu 2m hohe Strauch bildet hier einen beachtenswerten Bestand. Er ist im westlichen Europa, besonders in England, Schottland und auf den Kanalinseln heimisch. In seiner Flora des Landkreises Harburg beschreibt R. MÜLLER 4 Wuchsorte, von denen zwei erloschen sind, davon einer durch Strassenbau, womit der ehemalige Fund an der Weller Strasse gemeint ist. Am und im Zaun an einer Weide (dort, wo jetzt neue Häuser gebaut werden) war ein uns bekanntes Vorkommen. Der Tostedter Landwirt W. Meyer berichtet darüber, dass er und schon sein Vater dies stachelige Zeug gern weg haben wollten – vergeblich ! Vorkommen auf der anderen Strassenseite (jetziger Standort) gab es nicht. Auch soll im Huthschen Gehölz kein Ulex gestanden haben, nach Aussage von Herrn Rose, Tostedt. Sollten durch Erdbewegungen während des Strassenbaus Samen oder Wurzelteile zur anderen Strassenseite verbracht worden sein, wo jetzt eine natürliche Ausbreitung stattgefunden hat ? Es ergibt sich folgendes Bestandsbild: Auf dem 4 m breiten, 200m langen Grünstreifen zwischen Fahrbahn und Fuss-/Radweg zählten wir 14 Exemplare mit einigen Ausläufern. Am Grabenrand der Strasse "Borsteler Weg" stehen 3 Exemplare. Am Fussweg zwischen dieser Strasse und dem "Lerchenweg" fanden wir weitere 5 Exemplare am Zaun, der die bebauten Grundstücke begrenzt. Zu unserem Erstaunen entdeckten wir, dass sich dort in den Gärten noch etwa 20 Exemplare in verschiedenen Wuchsstadien befinden. Der Gesamtbestand in diesem Bereich ist mit etwa 40 Exemplaren festzustellen. Eine Gefährdung dieser unter Naturschutz stehenden Pflanzen sehen wir auf den öffentlichen Flächen z.Zt. nicht, da dieses Vorkommen der örtlichen Verwaltung wie auch den übergeordneten Behörden bekannt ist und bei Pflegemaßnahmen der Strassenbauämter geschont bleibt. Es wäre wünschenswert, wenn die privaten Grundstücksbesitzer sich dem anschliessen würden. Zur Historie dieser interessanten Pflanze ist noch zu sagen, dass sie schon von altersher als Heckeneinzäunung verwendet worden ist (STURM 1901, F. BUCHENAU 1894 und 1936) und auch zur Bindung von Wehsänden gepflanzt wurde. Als Viehzaun dürfte sie sich wegen der Dornigkeit und Undurchdringlichkeit vortrefflich geeignet haben. Zu erwähnen ist noch, dass der Stechginster, wie auch der Besenginster, bei starkem Frost erfrieren kann, wie es vor ein paar Jahren beobachtet werden konnte. Er wird braun, treibt aber innerhalb eines Jahres neu aus. Der ginstergrüne Strauch - auch Gaspeldorn oder Heckensame genannt – ist, wenn mit seinen gelben Schmetterlingsblüten übersät, ein pflegeleichtes schönes Gewächs. Er blüht fast das ganze Jahr über und ist wahrlich ein kostbares Stück Natur in Tostedt, um dessen Erhalt wir uns sorgen sollten. Ergänzung: auf dem Gelände eines Bauernhofes in Welle haben sich einige Exemplare des Ulex europaeus angesiedelt und trotz Bodenveränderung erhalten. |
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Freude, die (s)ich mitteilen muss |
Und einige sind überall mit dabei Vielleicht langweile ich inzwischen viele unserer Leser, unserer Mitglieder, wenn ich einmal mehr von einigen herrlichen Erlebnissen bei den vielen Arbeitseinsätzen des vergangenen Winterhalbjahres hier berichten muss. Ja, ich muss einfach dazu etwas sagen, und was heißt da schon sagen, ich muss und möchte gern etwas von der Freude und Begeisterung mitteilen, nein kundtun, besser noch "rüberbringen" (wie man heute zu sagen pflegt), von der Freude und Begeisterung, die ich empfinde und die ich auch auf den vielen (oft schweißverklebten) Gesichtern bei der (ja auch nicht immer ganz leichten und einfachen) Arbeit erlebe ! Ich fange einfach mal in meiner Heimatgemeinde Handeloh an. Seit 12 Jahren leistet diese Arbeitsgruppe Winterhalbjahr für Winterhalbjahr 5-7 Arbeitseinsätze. Zwischen 7 und 12 Personen sind jedesmal dabei. Heidepflege, Moorentkusselung, Heckenpflanzungen und ihre Pflege, Mahd von Brachflächen, Fledermaus- und Vogelkastenbau und Anbringung, schonende Gewässerunterhaltung von Hand, Fischteichbetreuung usw. usw. Und immer wieder kommt der eine oder die andere Neue hinzu, wie z.B. Stefan (aus Otter) oder Handelohs Neubürger Brockmann/Knuth. Und immer herrscht gute Laune beim Arbeiten, blühen Spaß und Flachs und immer werden auch alle satt bei Erbsensuppe oder Brötchen, nicht wahr Ralf und Ralf, Edith Birger und Annette ! ? Und vielen Dank auch an dieser Stelle für die köstliche Erbsensuppe, Liesa ! Dann ist da die Heidenauer Gruppe - fast schon eine "powergang" im positivsten Sinn, manchmal 8-10 Mann/Frau stark, manchmal sogar zwanzigköpfig, vierzigarmig zupackend. (Hermann sei Dank !) - dann "geht die Post ab" im Moor oder auf der Avenser Wiehe. Da "wächst" geradezu unter den staunenden Augen des Betrachters in wenigen Stunden ein Quellbächlein in seinem geschwungenen Lauf aus finsterster Fichtenbeschattung ans Licht und man reibt sich die Augen über das, was so viele fröhliche Menschen (vom Kind über den Jugendlichen bis hin zum graumelierten Ruheständler, männlich und weiblich, in guter Mischung), was also so viele fröhliche Menschen da nach guter Planung und Vorarbeit (Hermann und Heiner und Ralf sei Dank !) auf den Weg bringen. Im Großen Moor das gleiche. Und immer diese gute Stimmung ! Jeder nach Maßgabe seiner /ihrer Kräfte; das Ziel stimmt und das Miteinander setzt Energien frei - im Kopf und in Armen und Beinen ! Daneben geschehen an so vielen anderen Stellen (fast unzählige) kleinere Dinge mit Langzeitwirkung für die Natur vor unserer Tür, die Arbeit auf wenige Teilnehmer beschränkt. "Ruf einfach an, das kriegen wir hin", wie oft höre ich das und wie gut klappt dann alles hier im Kleinen wie eben im Großen geschildert mit den gleichen "Gütesiegeln" wie oben beschrieben. · Da haben wir einen Damm gebaut im NSG Ottermoor - 3 Mann, 2 Stunden. (Torsten und Ralf sei Dank) und der Schmerz am Schienbein ist vergessen ! · Am Westrand des Everstorfer Moores haben wir unter fachkundiger Leitung unseres Mitglieds Alexander Gröngröft mit Hermann, Heiner und Torsten 4 Rammpegel gesetzt zur Kontrolle der Wasserstände am Moor. Heiner Busch führt die Kontrollen durch. Danke, Heiner. Ich wünsche Dir und uns gute Wasserstände ! · Auch an der Trelder Moorkoppel haben wir solche Rammpegel gesetzt, auch hier geht es um Beseitigung von Konfliktstoff durch zu hohe bzw. niedrige Wasserstände zwischen Anliegern und dem Naturschutz. Daneben haben wir mit Alexander Gröngröft vorbereitende Bodenuntersuchungen gemacht an Weiher und Tümpel im Raume Kakenstorf. Hier sollen u.U. Entschlammungen vorgenommen werden. Trotzt knappster Zeit hat Alex das möglich gemacht. Danke. · Auch in Wistedt wurde gearbeitet. Hier werden u.a. zahlreiche Weiden und Brachen betreut, sei es, dass sie gemäht, zur gewünschten Zeit beweidet bzw. nicht beweidet werden oder brachliegen sollen. Hier führt Claus Bohling gekonnt Regie im Sinne natur-schonender Konzepte (Claus sei Dank). · Und dann in Welle (Gerd sei Dank) wieder so ein lockerer und doch effektiver Arbeitseinsatz an den im letzten Jahr dort bei Kampen begründeten Benjes-Hecken-Inseln. Auch hier - wie in Handeloh und Heidenau - wieder einige "neue Gesichter", junge Gesichter mit der "formulierten Lust" nach weiterem Mitmachen. Auch ein junges und doch schon lange bekanntes Gesicht ist plötzlich wieder mit dabei, Melanie, besser "Mille", schon vor 12/13 Jahren in unserer Anfangszeit als AKN dabei, damals noch Schülerin in Tostedt (in der Quante-Naturschutz-AG), steht plötzlich neben mir und packt wieder mit an. Und einige sind (fast) überall mit dabei, wann immer ihre Zeit es möglich macht, so wie Kai, Torsten und auch Werner. Und selbst aus dem fernen Elstorf mischt Harald immer wieder mit in Handeloh und Heidenau. Wie steht es doch auf unseren Rundbriefen für diese beiden Dörfer: Mitmachen macht Spaß - und schafft Gutes für die Natur. So soll es dann ab September/Oktober wieder sein. Natürlich möchte ein solcher Artikel werben, zur Mitarbeit, zum Mitmachen anregen, aufrufen. Wir freuen uns auf die alten und auf viele neue Gesichter! Im Herbst. Anruf erwünscht ! Durchaus auch schon jetzt ! |
Quellbachtälchen Avenser Wiehe
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MITARBEITER GESUCHT
Um gesicherte Erkenntnisse zu erlangen, werden die Kraniche wöchentlich gezählt "Wo bleiben nur die vielen rastenden Kraniche unserer Region in der Nacht?" wird sich manch einer schon gefragt haben, der die vielen tagsüber auf den Maisstoppeln äsenden Kraniche gesehen hat. Im geplanten Naturschutzgebiet Tister Bauernmoor bei Burgsittensen hat sich in den letzten vier Jahren ein Rastplatz etabliert, mit einem Maximum von 3.850 Individuen im Jahr 2000. "Diesem Kranichrastplatz kommt insofern eine besondere Bedeutung zu, als er am äußeren westlichen Rand des Eurasischen Verbreitungsgebietes des Grauen Kranichs liegt" (Prof. Prange/Kranichschutz Deutschland). Betreut wird dieser Rastplatz durch den Kranichschutz Deutschland (WWF-Nabu) mit Albert Dörp (AKN) als verantwortlichem Rastplatzbetreuer. Seit über zwei Jahrzehnten arbeiten in der Arbeitsgemeinschaft Kranichschutz Deutschland (früher separate Arbeitsgruppen in Ost und West) die Betreuer aller Rastplätze zusammen, um die alljährlichen Rastbestände etwa im Wochenabstand zu erfassen. Hierdurch ist ein Monitoring-system entwickelt worden, das eine recht zuverlässige Aussage zum aktuellen Rastbestand und zur Entwicklung der Rastpopulation ermöglicht, da in Deutschland etwa 80-90 % aller auf der europäischen Westroute ziehenden Grauen Kraniche ihre Wanderung zu einer mehrwöchigen Rast unterbrechen. Wie sich anlässlich der letzten internationalen Kranichtagung in Verdun/Frankreich heraustellte, ist dieses von meist freiwilligen Mitarbeitern getragene Monitoringverfahren weltweit einmalig! Um gesicherte Erkenntnisse und Vergleichsunterlagen für die langzeitige Bewertung des Rastgeschehens und seiner Veränderungen zu erlangen, werden die Kraniche ein- bis zweimal wöchentlich gezählt, die Anteile der Jungvögel erfasst und eventuelle Ringablesungen durchgeführt. Die Arbeit beginnt jeweils ca. Mitte Juli und kann sich wie im Jahr 2000 bis in den Dezember erstrecken. Gezählt wird entweder beim Abendeinfall oder beim Morgenaufbruch. Für diese interessante und sinnvolle Aufgabe werden noch zuverlässige Mithelfer gesucht, denn es gilt nach wie vor durch eine gezielte Erfassung und Überwachung, Störungen und negative Einflüsse vom Rastplatz Tister Bauernmoor abzuwenden. Ein Beobachtungsturm soll installiert werden, die Erfasser benötigen lichtstarke Ferngläser und Spektive. Eine Einweisung erfolgt noch vor der Saison – Teilnahme an Fachtagungen und Exkursionen sind möglich. Bitte melden bei Albert Dörp oder auf der Jahrshauptversammlung des AKN einschreiben. Wie sagt Reinhard Kempe immer so schön: "Die Natur dankt es Ihnen/Euch". |
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Gift – nein danke!
Auf Wegen, Terrassen und Randflächen ist der Einsatz tabu Wollen wir Gift in unserem Lebensumfeld? Unser tägliches Leben ist in den letzten Jahrzehnten immer stärker vom Einzug der Chemie bestimmt worden. Dabei sind Skandale, deren Verursacher nicht jeder Einzelne von uns ist, wie Schadstoffe in Lebensmitteln, Nitrat und Pestizide im Trinkwasser oder Arzneimittel im Schweinefleisch ("Schweine-Doping"), nur die eine Seite der Medaille. – Wir alle nutzen eine Vielzahl von Stoffen, ohne sie genauer zu kennen und profitieren z.B. von der Entwicklung neuer und besserer Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel. Zunehmend stellt sich aber vielen von uns angesichts Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut oder zunehmender Allergien die Frage, ob die Verwendung anderer Mittel oder mindestens die weitgehende Verringerung des Einsatzes synthetischer Produkte nicht ein notwendiger Weg ist. Was sehen wir in der Nachbarschaft? Neben den Gebrauchsgegenständen des täglichen Bedarfs bietet der Handel eine Vielzahl von Stoffen, deren Nutzung speziellen Zwecken dient. Der Einsatz von Kochsalz beispielsweise beim Beseitigen von Glätte im Winter ist sehr bequem – die offenbar allzu menschliche "Tugend", dass viel viel hilft und mancher sogar das Schnee-Fegen durch Salzstreuen ersetzte, hat angesichts der Versalzung des Bodens und des Wassers folgerichtig mit dazu geführt, dass nahezu alle Gemeinden ein Streusalz-Verbot erlassen haben. Zum Schutz des Umfeldes sind abstumpfende Streumittel Pflicht und Salz in Maßen nur bei extremer Eisglätte akzeptabel. Ein besonderes Kapitel ist die Nutzung (begrenzt) frei käuflicher sogenannter Pflanzenschutzmittel. Dies sind Gifte (Pestizide) gegen Pflanzen und Tiere, die wir für störend halten. Waren sie vor Ende der 1980-er Jahre auch dem Laien fast unbegrenzt zugänglich, hat die unkritische Nutzung angesichts hoher Schäden für Mensch und Umwelt seitdem für immer stärkere gesetzliche Einschränkungen gesorgt. Klare Vorgaben der Mittel, die Verpflichtung des Handels auf notwendige Beratung der Kunden und weitgehende Beschränkung des erlaubten Einsatzes bestimmen den Rahmen: Eine gewerbliche Anwendung darf nur durch Sachkundige mit entsprechender Zulassung erfolgen. Eindeutig verboten ist z.B. die Anwendung auch der zugelassenen Mittel auf nicht gärtnerisch oder landwirtschaftlich genutzten Flächen. Wege, Bürgersteige, Terrassen und Randflächen wie Feldraine sind für den Pestizid-Einsatz tabu. Verständlich dürfte dies allen sein, denn durch Abschwemmen und Versickern ohne die Möglichkeit des biologischen Abbaus gelangen die Mittel in Oberflächengewässer und Grundwasser: Angesichts der starken Fisch- und Algengiftigkeit bereits in kleinsten Mengen haben diese Stoffe unkontrolliert in der Umwelt nichts verloren. Was sehen wir "auf dem Lande"? Mancher beim Gift-Spritzen angesprochene Bürger verweist gern auf den Pestizid-Einsatz der Landwirtschaft. "Die machen doch viel mehr und das auf allen Flächen!" – Wie immer man dazu steht, der Einsatz dieser Gifte legt zugrunde, dass nur der Sachkundige mit entsprechender Bildung und Fortbildung mit diesen Mitteln umgeht und dass er sich dabei seiner Verantwortung bewusst ist. Ein ordnungsgemäß arbeitender Landwirt wäscht sein Spritzgerät selbstverständlich so aus, dass keine Restbrühe über den Hofablauf in die Regenkanalisation und so in den Dorfbach gelangt. Wer sich näher informieren möchte, kann z.B. von den Landwirtschaftsministerien oder der Landwirtschaftskammer beeindruckende Angebote erhalten (Adresse s.u., auch im Internet gut vertreten). Ganz klar ist auch hier: Die oben geschilderten Verbote betreffen auch die Landwirtschaft: Schon in der Gebrauchsanweisung sind zwingend einzuhaltende Abstände/Entfernungen zu Gewässern und anderen Nutzungen angegeben. Niemand kann sich auf Nicht-Wissen berufen. Gespritzte Feldraine, Hecken, Knicks oder gar Gewässerränder (hier ist ein Abstand von mindestens 10 m einzuhalten!) sind Anlass genug, zum Telefon oder zur Postkarte zu greifen. Gesetze werden gelegentlich geändert. Die letzte Änderung des Pflanzenschutzgesetzes, dessen fachliche Inhalte bereits Mensch und Umwelt weitgehend schützen, betraf "nur" die Höhe der Bußgelder. Der Höchstrahmen wurde von 50.000 auf 100.000 DM erhöht. Hieraus wird hinreichend deutlich, dass wir nicht von Lappalien sprechen ... Damit keine falschen Zuweisungen folgen, sei hier angemerkt: Die letzte Gesetzesänderung wurde von der vorigen, nicht von der jetzigen Bundesregierung vorgenommen. Auch dies zeigt, mit Giften spaßt man nicht. Vergiftung gesehen? Nehmen Sie also keine Gifte in die Hand, wenden Sie keine Pestizide an. Wenn Sie einen vermutlich verbotenen Einsatz in der Nachbarschaft sehen und der Verursacher unbekannt oder uneinsichtig ist, ärgern Sie sich nicht zu sehr, sondern informieren Sie die zuständigen Stellen. Abhilfe von Missbrauch erfolgt am besten durch schnelle Meldung an das Pflanzenschutzamt Hannover |
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Organischer Abfall in der Landschaft
Der ehemals nährstoffarme Standort wird allmählich nährstoffreich Besonders im Orts- bzw. Ortsrandbereich findet sie statt: die wilde Entsorgung von Gartenabfällen. Entlang der Wege zeigen sich – in der Regel über die Zeit kontinuierlich anwachsend – erst Hügel, später ganze Berge von Gras- und Grünschnitt, Laub, Gehölzresten, Sägespänen usw. Was spricht dagegen ? * Zuerst einmal der Anblick: sollte es wirklich jemandem gefallen, auf dem Weg zu Bahn- oder Bushaltestelle an solch häufig leise müffelnden Kompostbergen vorbeigehen zu müssen?? * Mit den Abfällen werden häufig auch Samen oder Pflanzenteile ausgebracht, die dort auflaufen oder wieder anwachsen – nur eben an einer Stelle, wo sie eigentlich nichts zu suchen haben und wo sie vielmehr sogar stellenweise die natürliche Vegetation verdrängen können; im Garten, in entsprechender Umgebung, sehen sie doch viel schöner aus ! * Wo bereits (Garten-)Abfälle liegen, wächst merkwürdigerweise sofort der Anreiz zur Nachahmung - warum sollte ich nicht meine eine Schubkarre voll dazutun – merkt ja keiner ? * Und wo es eh unordentlich aussieht, kann man da nicht auch unverrottbaren Müll dazulegen, anfangs etwas versteckt, wegen des schlechten Gewissens ? Und so landen dann schließlich auch Plastiktüten mit Haushaltsmüll oder Bau- und Farbreste im Wald. Nur: auch in der Natur gibt es eine Ordnung, die sich uns vielleicht nicht immer unmittelbar erschließt; und hier greifen wir massiv ein. Würden wir bei uns Zuhause etwa eine Bananenschale auf die Treppe legen und dort vergammeln lassen ? * Aber baut sich das alles - natürlich mit Ausnahme von Plastik, Bau- und Farbresten - nicht von ganz allein wieder ab und verschwindet so, ist also gar nicht schädlich ? * Was nicht unterschätzt werden darf: auch wenn sich organischer Abfall mit der Zeit durch natürlichen Abbau selbst reduziert, bleiben doch die darin enthaltenen Nährstoffe vor Ort – es käme zu einer lokalen Anreicherung. Und wenn solche Standorte von Haus aus nährstoffarm sind, gleicht auch die natürliche Zersetzung großer Mengen praktisch einer Düngung. Der ehemals nährstoffarme Standort wird allmählich nährstoffreich. * Das ist aber gerade das Problem, nämlich – neben den eher unschönen optischen Aspekten – der allgemeine und großflächige Rückgang nährstoffarmer Flächen, die immer eine an diese speziellen Bedingungen angepasste Pflanzen- und Tierwelt beherbergen und die damit bei uns schon fast etwas besonderes darstellen. * Weil durch den Nährstoffeintrag aus der Luft (mehr als 40 kg Stickstoff pro Jahr und Hektar) in unserer Landschaft der Trend sowieso bereits Richtung nährstoffreiche Flächen geht, sollten wir gerade auch in unserer unmittelbaren Umgebung vor unserer Haustür versuchen, solche zusätzlichen Belastungen zu vermeiden. Was haben wir für Alternativen ?
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Aktivitäten des AKN im Winterhalbjahr 2000/2001
1. Arbeits- und Pflegeeinsätze |
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Sa. 16.12.00: | Arbeitseinsatz Gruppe Handeloh im Kehmoor/Inzmühlen, Freistellen von Moorlilienbeständen in einem Sumpfheide-Areal, |
Pause bei der Heckenpflege am Wörmer Weg |
Sa. 06.01.01: | Setzen von 4 Rammpegeln am Westrand des NSG Everstorfer Moor zur Langzeitbeobachtung der Wasserstände durch den AKN (unter Anleitung unseres Mitglieds Alexander Gröngrört, | |
Sa. 13.01.01: | Arbeitseinsatz der Gruppe Handeloh: Fortsetzung der Arbeiten im Kehmoor bei Inzmühlen, | |
Sa. 20.01.01: | Großeinsatz im NSG „Großes Moor bei Wistedt" mit 27 Personen: Entkusseln einer größeren Moorheidefläche, |
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Sa. 27.01.01: | Grabenschließung im NSG Ottermoor nach vertraglicher Absprache mit der Oberen Naturschutzbehörde und einem angrenzenden Landwirt, | |
Sa. 03.02.01: | Arbeitseinsatz der Gruppe Handeloh: Heckenschnitt am Wörmer Weg, | |
Fr. 09.02.01: | Beginn der Krötensaison an den Holmer Teichen: Zaunaufbau, Eimereinbau und -Kontrollen, | |
Sa. 10.02.01: | Arbeitseinsatz der Gruppe Heidenau auf dem AKN-Grundstück "Avenser Wiehe": Freistellen eines wertvollen Quellbächleins von Fichten, | |
Sa. 17.02.01: | Arbeitseinsatz der Gruppe Handeloh auf der Drögen Heide: Verminderung der Anzahl samenstreuender Sandbirken am Heiderand, | |
Sa. 18.02.01: | Setzen von 2 Rammpegeln an der Trelder Moorkoppel zur Langzeitmessung von Wasserständen dort und Prüfung des Untergrundes des Waldweihers bei Kakenstrof (unter Anleitung von Alexander Gröngröft), | |
Sa. 03.03.01: | Arbeitseinsatz der Gruppe Welle: Nachlegen der Benjes-Heckenabschnitte bei Kampen, | |
Sa. 10.03.01: | Arbeitseinsatz an unseren Pachtteichen im Oste-Quellgebiet, | |
Mo. 12.03.01: | Aufstellen des Krötenzauns am Knick mit einer Schülergruppe. |
2. Begehungen, Bereisungen, Treffen und Sitzungen
Di. 05.12.00: | Erstes Treffen der §29-Verbände mit Herrn OKD Hesemann (Thema: Der Naturschutzbeauftragte des Landkreises, Natur- schutz in den Gemeinden), |
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Do. 04.01.01: | Begehung des Großen Moores, des Gr. Torfmoores und des Ottermoores mit Herrn Hirt von der Oberen Naturschutzbehörde zwecks Abstimmung von neuen Pflegemaßnahmen und Abnahme der im Nov./Dez. 2000 geleisteten Arbeiten, | |
Di. 09.01.01: | Abnahme der Pflegemaßnahmen durch die Untere Naturschutzbehörde (Herrn Gumz) im Ottermoor, Gr. Torfmoor und Großen Moor und Abstimmung über die noch im Jan./Feb. 01 zu leistenden Arbeiten im Großen Moor, | |
Mi. 10.01.01: | Zweites Gesprächstreffen mit Herrn Hesemann und mehreren Amtsleitern in Winsen (Themen: Fortsetzung Naturschutz i.d. Gemeinden und Fließgewässer-Schutz), | |
Sa. 20.01.01: | Teilnahme a.d. Bereisung des Umwelt-, Bau- u. Planungsausschusses der Gem. Handeloh , | |
Mi. 24.01.01: | Treffen mit Herrn Jobmann sen. in der Todtglüsinger/Dohrener Feldmark, Absprachen zur Entschlammung eines wertvollen Wiesenweihers dort, | |
Fr. 09.02.01: | Vorbereitendes Treffen der § 29-Verbände auf Einladung des BUND in Buchholz für einen Gesprächstermin beim Landkreis mit den Verwaltungs-Chefs der Samtgemeinden des Landkreises zum Thema Naturschutz i.d. Gemeinden, | |
Mi. 21.02.01: | Begehung und Abnahme der Pflegemaßnahmen im Großen Moor mit Herrn Gumz von der Unteren Naturschutzbehörde und Langzeitplanung weiterer Maßnahmen, | |
06.12.00 - 15.03.01: | 4 Treffen der Arbeitsgruppe Dorfentwicklung Handeloh - Landschaft, Grünflächen, Naturschutz, | |
Do. 01.03.01: | Teilnahme an der Sitzung der Agenda-21-Gruppe „Badepark für Tostedt", | [Inhalt] |
So. 04.03.01: | Begehung des Tister Bauernmoores mit Albert Dörp und Peter Blume (AKN-Mitglieder und Kranichschutz Deutschland) als Vorbereitung auf Gesprächsrunde mit ONB, UNB Rotenburg und den dortigen Verbänden über dieses Moor, | |
Mi. 07.03.01: | Gespräch in Tiste mit ONB, UNB, NLÖ und den Rotenburger Verbänden über Probleme im zukünftigen NSG und Vogelschutzgebiet Tister Bauernmoor, | |
Fr. 09.03.01: | Vorbereitende Gesprächsrunde der § 29-Verbände des Landkreises für deren Vorstellung am 13.03.01 in Winsen vor den Samt-gemeindedirektoren zum Thema Naturschutz i.d. Gemeinden, | |
Di. 13.03.01: | Gespräch der § 29-Verbände in Winsen mit den Samtgemeindedirektoren, | |
Fr. 16.03.01: | Diavortrag bei den Naturschutzfreunden Estetal. |